Presshärten / Formhärten
Presshärten oder Formhärten ist ein kombiniertes Verfahren aus Warmumformung und Härten und wird bei der Blechumformung zur Herstellung von Strukturblechen oder Blechprofilteilen (Taylored Blanks) primär zur Herstellung möglichst leichter Karosseriestruktur-Bauteile in der Automobilindustrie angewendet.
Hierbei wird ein Blechabschnitt in der Regel im Durchlaufofen auf Austenitisierungstemperatur erwärmt und anschließend dem wassergekühlten Presswerkzeug zur Umformung zugeführt. Durch die rasche Abkühlung im Werkzeug bei und nach der Umformung erfolgt gleichzeitig das Abschrecken und die Martensitbildung.
Vorteile
- Gleichmäßige Durchhärtung durch schnelle Abkühlung der dünnen Bleche
- Kombinierter 2-in-1 Prozess mit hoher Wirtschaftlichkeit gerade in diesen Fällen, in denen eine Warmumformung aufgrund der Umformgrade obligatorisch ist
- Kaum Verzug – das elastische Rückspring-Verhalten bei der Entformung kann über die Werkzeugform kompensiert und vorgehalten werden
Nachteile
- Hohe Investitions- und Betriebskosten, somit prädestiniert für die Massenfertigung
- Eine partielle Härtung ist nicht möglich
- Wie bei den meisten Umformprozessen ist ein nachfolgender Beschnitt notwendig zur Herstellung einer einbaufertigen Komponente