Normalglühen - INDUCTOHEAT Europe
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Normalglühen

Normalglühen (auch Normalisieren oder Rückfeinen genannt) ist ein Wärmebehandlungsverfahren für Stahl, bei dem Gefügeungleichmäßigkeiten beseitigt werden sollen. Ziel ist es, ein feinkörniges, gleichmäßiges Gefüge mit optimierten Festigkeits- und Verformbarkeitseigenschaften zu erreichen.

Normalglühen besteht aus den Prozessschritten Austenitisieren mit anschließendem Abkühlen an ruhender Luft. Bei Stählen mit einem höheren Kohlenstoffgehalt (übereutektoide Stähle) liegt die Temperatur beim Normalglühen knapp unter 800 °C; bei Stählen mit einem niedrigen Kohlenstoffgehalt < 0,8 % (untereutektoide Stähle) bei Temperaturen von bis zu 950 °C.

Beim Abkühlen erfolgt – unabhängig vom Ausgangszustand des Gefüges – eine Rückumwandlung zu einem „normalen Gefüge“, im Sinne des Eisen-Kohlenstoff-Diagramms. Das entstehende Gefüge ist abhängig vom Kohlenstoffgehalt:
– Bei übereutektoiden Stählen entstehen Perlit und Zementit
– Bei untereutektoiden Stählen entstehen Ferrit und Perlit

Das Normalglühen wird in der Regel bei Stahlgussteilen, Schweißkonstruktionen oder Schmiedeteilen eingesetzt.